Institut für Stahlbau Forschung Forschungsprojekte
Abgrenzung des Anwendungsbereiches von Dächern nach DIN 18234 - Baulicher Brandschutz großflächiger Dächer, Brandbeanspruchung von unten

Abgrenzung des Anwendungsbereiches von Dächern nach DIN 18234 - Baulicher Brandschutz großflächiger Dächer, Brandbeanspruchung von unten

Leitung:  Peter Schaumann
Team:  Oliver Bahr
Jahr:  2005
Förderung:  DASt
Laufzeit:  01.10.2005 - 13.03.2006
Ist abgeschlossen:  ja

Projektbeschreibung

Der bauliche Brandschutz großflächiger Dächer wird in Deutschland durch die DIN 18234 geregelt, die den Fall einer unterseitigen Brandbeanspruchung behandelt. Im September 2003 erschien der Weißdruck der novelliert-

en DIN 18234, die die bis dahin gültige Fassung vom August 1992 ersetzte. Mit der aktuellen Fassung sind unter anderem der Teil 3 für die Prüfung und Teil 4 mit konstruktiven Lösungen veröffentlicht worden. Damit wird ein Musterkatalog vorgegeben, der den in DIN 18234 definierten Prüfbedingungen genügt. Gegenüber den bisher praxisüblichen Detaillösungen sind die Ausführungen wesentlich aufwändiger und teurer.

In der Musterindustriebaurichtlinie (MIndBauRL), die von "Bauen mit Stahl e.V." kostenlos zur Verfügung gestellt wird, werden besondere Anforderungen an Dächer von Hallen mit einer Fläche größer als 2500 m² gestellt. Dort wird, allerdings unter Bezug auf die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der MIndBauRL gültige Fassung der DIN 18234, festgestellt, dass Dächer nach DIN 18234 diesen Anforderungen genügen. Unklar ist daher, ob die Neufassung im Zusammenhang mit der MIndBauRL Anwendung finden muss. Da der aktuelle Weißdruck im Unterschied zur Vorgängerversion nicht auf den Industriebau beschränkt ist, besteht zudem Rechtsunsicherheit bezüglich des Anwendungsbereiches dieser Norm.

Die Baupraxis kritisiert an der neuen DIN 18234 nicht die brandschutztechnische Qualität der dort beschriebenen Dachkonstruktion, sondern sie bezweifelt die Erfordernis, diese zwar hochwertigen, jedoch teuren Lösungen unabhängig von den projektbezogenen Verhältnissen anwenden zu müssen. Insbesondere finden weder die tatsächlichen Nutzungen noch Hallengröße und -höhe Berücksichtigung.

Daher soll in diesem vom DASt geförderten Forschungsvorhaben eine Parameterstudie durchgeführt werden, bei der die geometrischen Abmessungen der Hallen und verschiedene Brandszenarien in der Brandentstehungsphase variiert werden. Aus den Ergebnissen bezüglich der Heißgastemperaturen sollen Parameterbereiche für Industriehallen bestimmt werden, für die keine besonderen Anforderungen an die Dachkonstruktion gestellt werden müssen. In diesen Fällen kann auf eine Anwendung der DIN 18234 verzichtet werden

Vertragspartner

  • Institut für Stahlbau, Leibniz Universität Hannover
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